Mittwoch, 23. April 2014

Ist meins, bleibt meins?

Von der Logik her scheint es mir einfach: Alles was mir gehört ist mein Eigentum. Dinge die mir nicht gehören kann ich besitzen,  trotzdem gehören sie nicht mir.  Und bevor ich etwas nehme was eben nicht mein Eigentum ist, frage ich den Eigentümer ob ich das darf.
Nun gibt es ja schon genug Menschen,  die eben nicht vorher fragen,  sondern einen hinterher darüber aufklären,  sich das und das mal eben ausgeliehen zu haben.  Gut,  da steh ich mittlerweile ziemlich drüber.  Ich teile gern, nur eben etwas lieber wenn man mich vorher fragt. Ich verschenke sogar von Zeit zu Zeit. 
Was mich beunruhigt ist die Tatsache,  dass wir unser Eigentum immer mehr schützen müssen.  Es reicht nicht mehr zu wissen,  dass es fremdes Eigentum ist. Man muss es schützen,  festbinden, abschließen und in den eigenen vier Wänden verstecken.  Eine Entwicklung die mich traurig stimmt. Denn sollte ich meine Haustür nur zu ziehen und nicht abschließen,  bin ich mit schuld wenn jemand einbricht.  Aha.  Weil von außen nicht erkennbar war, dass dieses Haus jemand anderem gehört als dem Einbrecher.  Wie schade das doch ist!  Die wenigsten rauben weil sie wirklich Existenznöte haben.  Die meisten wollen sich bereichern. Und wegen diesen Idioten muss man alles sichern. 

Es ist Utopie, aber ich wünsche mir eine Welt in der ich meine Tür offen stehen lassen kann, dass Menschen herein kommen um mir eine Freude mit ihrem Besuch zu machen und nicht um mich zu bestehlen oder zu verletzen. Ich möchte mit anderen teilen weil ich es gern tue, freiwillig.  Vielleicht kommen wir irgendwann an diesen Punkt,  wo man sich gegenseitig respektiert, unterstützt und liebt.  Auch wenn es nicht so sein wird,  werde ich meinen Glauben daran festhalten. 

Meins ist auch Deins, wenn Du es mir erlaubst es Dir freiwillig zu geben. 

Sonntag, 23. März 2014

Man gebe mir einen Stift und ein Stück Papier.....

.... und ich werde die Welt aus den Angeln heben.

So oder so ähnlich lebe ich momentan.

Nach meinem letzten Eintrag ist so einiges passiert.  Ich hatte/habe tatsächlich Depressionen, was mich eine ganze Weile gelähmt hat. Das Leben War eine dunkelgraue, zähe Masse,  an positive Gefühle war nicht zu denken.
Die schlimmste Phase scheint überstanden,  trotzdem fehlt mir immer noch oft der Antrieb und die Leichtigkeit.
Was mir gerade sehr hilft sind Papier und Stifte.  Erstaunlicherweise nutze ich diese nicht um Geschichten aufzuschreiben,  sondern zum zeichnen. Zum ersten mal in meinem Leben habe ich mehr durch Zufall mal vernünftige Bleistifte gekauft und einfach angefangen.  Seitdem kam ich sie kaum noch aus der Hand legen!

Und weil ich ein bisschen stolz auf meine Werke bin, möchte ich hier ein paar zeigen:

Ein Geburtstagsgeschenk für meine liebste und beste Freundin

"Breaking Bad", noch in Arbeit.  

"Grumpy Cat", ja,  die gibt es wirklich.  Und die sieht auch wirklich so grimmig aus :D

Mein "Spaß Zicklein" :)

Freitag, 20. September 2013

Herbst-Blues

Da ist er wieder, mein Freund der Herbst. Und das ist nur halb so ironisch gemeint wie es klingt.  Tatsächlich finde ich den Herbst sehr schön: die Welt wird bunt, die Decken und das Sofa gemütlicher und ich versuche meine trotzdem aufkeimende Depression mit der Fertigstellung von KrimsKrams abzulenken.

Mein neustes Projekt: ein Tagebuch. Laut Vorschrift meiner Freundin sollen dort nur und wirklich ausschließlich NUR gute Sachen rein.  Sie meint, ich wäre allgemein zu pessimistisch und ich solle mich gefälligst auf die schönen Dinge konzentrieren.

Aha.

Mit meinem Hauch zum Hang des Pessimismus mag sie vielleicht Recht haben.... Also war heute großes basteln angesagt. Auch von außen soll mich dieses Buch nämlich positiv stimmen.

Ich bin gespannt....


Dienstag, 10. September 2013

Warten auf Weihnachten

Auf Weihnachten zu warten ist für Kinder mindestens so schlimm wie während des Zimmer aufräumens Vokabeln abgefragt zu werden.

Im Erwachsenenalter bleibt das Gefühl ähnlich, nur der Moment verschiebt sich. Weihnachten ist ein fester Tag im Kalender, auf den muss man nicht warten, der kommt von allein.

Beim Arzt aber müssen wir warten.

Und das tue ich seit nunmehr einer Stunde. Dabei habe noch nicht einmal ich den Termin, sondern der Dreibeiner. Nachdem er endlich ins Sprechzimmer gerufen wurde, konnte ich im gegenüber liegenden Café meine ganz persönliche Sprechstunde besuchen. Privatpatient hin oder her, momentan habe ich meinen Arzt nämlich immer an meiner Seite:


So vergeht die Zeit tatsächlich gefühlt etwas schneller und ich lerne was dazu. Wer hätte gedacht, dass alle Embryonen in den ersten Tagen Mädels sind? Soviel zum Thema "schwaches Geschlecht".

Hier noch ein kleiner Auszug für die Leseratten, denen dieses (zu empfehlende Werk) noch fehlt:



So, Mann zurück!

Dienstag, 3. September 2013

Einfach tierisch: Der Pony-Mann

Da ich von meinem Barney schonmal geschrieben habe, wird es Zeit, euch nach und nach auch die anderen Fusselbälle vorzustellen.

Nachher fühlt sich einer benachteiligt!

Heute mein Pony-Mann. 

Nach ausgiebigen Lese-Sessions und unzähligen Abenteuern, die ich mit Bille und Zottel verbracht habe, stand fest: wenn ich erwachsen bin, kaufe ich mir einen Haflinger!
Der aufmerksame Leser schreitet mit den Worten "Zottel war doch kein Haflinger!" ein. Der begeisterte Fan hingegen hat sofort Bettina und Sternchen im Kopf. Wie sehr habe ich mich in der Rolle der Bettina gesehen. Zusammen mit ihr saß ich das erste mal auf Sternchen und wir beide liebten dieses Pferd.

Vor neun Jahren kam dann alles ganz schnell: Mein älterer Bruder hatte eine neue Freundin, deren Pferd kurz nach Beziehungsantritt von seinem Leiden erlöst werden musste. Für sie stand fest: ohne Pferd geht es nicht.
Für mich stand fest: wenn es ein Haflinger wird, mach ich mit.

Ungeachtet der Tatsache, dass ich vor zwölf Jahren das letzte mal auf einem Pferd gesessen hatte.

Wenige Tage nach dem Entschluss bekamen wir einen Anruf vom örtlichen Reitverein: sie hätten zwei Haflunger zum Probereiten da und würden sich nur für einen entscheiden. Den älteren (damals knapp zwölf) wollten sie nicht haben. 

Klar war das wie im Buch: Rein in die Halle, sehen, verlieben, kaufen. 

Durch wiedrige Umstände hatte meine heutige Schwägerin keinen guten Draht mehr zu dem Pferd, so dass er nach wenigen Wochen nur noch mir gehörte. So stand ich da mit einem Pferd, wusste mal so gerade wo Kopf und wo Hintern ist und dass man sich vor Hufen in Acht nehmen muss. Mehr nicht.

So war auch unsere Beziehung anfänglich "leicht" schwierig. 

Nach dem ersten Jahr, indem ich mich vielerorts von der Bodenqualität überzeugen konnte, wurde es besser.

Heute ist er mein bester Freund, engster Vertrauter, meine starke Schulter und ein großer Teil meines Herzens.
Er hat in den letzten Jahren viele Kinder ebenso sicher durch Turniere wie durchs Gelände getragen. 








Ich habe den Überblick über die Menschen verloren, denen er Freude geschenkt hat und Sicherheit am Pferd gab. 
Auch wir staunen immer wieder über diese Abgeklärtheit, die er an den Tag legt. Obwohl er nicht eingefahren (also an das Ziehen) gewöhnt war, können wir ihn bei genug Schnee jederzeit mit einem Geschirr und einem großen Reifen versehen, um so das "winter-wonderland" zu erkunden.



Heute kommen das LandEi und Miss Undercover zu uns. Wir freuen uns schon auf ihren Besuch. Denn ich quatsche mindestens genauso gern mit Frau LandEi, wie der Pony-Mann von Kindern betüddelt wird. 

 


Die liebt er besonders, die wollen nämlich meistens nur tüddeln, füttern und ein wenig auf seinem gemütlichen Rücken Platz nehmen. Zu unserem großen Glück hat er selbst gegen den Herrn Stinson nicht allzuviel. Uns beiden geht zwar manchmal die überschäumende Lebensfreude des kleinen Kerls gegen unser eher ruhiges Gemüt, aber wir haben gelernt damit zu leben ;)





Ein kleines bisschen vom Pony-Dickkopf ist allerdings geblieben. Bei zu großer Langeweile macht er sich schonmal die untere Stange vom Paddock auf und genießt die Weide nur für sich allein. Da seine Kumpels etwas größer als er sind, passen die nämlich nicht unter der oberen Stange durch.

Manchmal macht er sich auch die andere Seite auf und schlendert zu den Nachbarn um dort ein wenig im Garten zu helfen. Dort sammelt er Fallobst auf und reinigt die Fugen. Natürlich völlig uneigennützig!


Mit seinen mittlerweile 20 Jahren seien im seine Schrullen gegönnt. Zumal er dabei immer freundlich ist.

Ein besseres (erstes) Pferd hätte ich mir nicht malen können. 

Danke, dass Du auch mich immer so nimmst, wie ich bin!


Donnerstag, 29. August 2013

Darf´s ein bisschen weniger sein?

Ich bin selbstständig und befinde mich noch mehr oder weniger im Aufbau. Die ersten Jahre habe ich um, diese sind bekanntermaßen die schwierigsten, was ich blind so unterschreiben kann. 
Um einen Fuß an die Erde zu bekommen, habe ich viel mit Angeboten gearbeitet: Hier 15%, da einen Mengenrabatt, ich habe sogar schonmal den Rabatt erwürfeln lassen (es waren also sage und schreibe bis zu 60% Rabatt möglich!).



Die Resonanz war.......beschissen. Gut, bei der ein oder anderen Aktion hab ich dann mal ein paar Aufträge erhascht, aber beim würfeln zum Beispiel war es nicht ein einziger.

Worum es mir hier aber eigentlich geht sind die Leute, die den Hals dann nicht voll bekommen. Es sind die, die das Angebot wahrnehmen, von denen man weiß, dass sie Geld haben und dann noch Rabatt darauf wollen. 
Tja, und man selber steht nun da und fragt sich:
Untergrabe ich jetzt meine Würde und nehme ihr wirklich mieses Angebot an?

Ja, ich habe das gemacht und mich innerlich tierisch geärgert. 
Aber: ein kleines Geschäft ist eben besser als gar kein Geschäft.
Und wer wirklich mal leere Taschen hatte und jeden Monat allein an Fixkosten mehr ausgeben musste als er eingenommen hat, der wird vielleicht verstehen, dass selbst 5 Euro sehr viel Geld sein können.

Aber wisst ihr was? Ich bin froh und dankbar, das alles mitgemacht zu haben. Nicht nur, weil ich meinen Traum verwirkliche, sondern weil ich dadurch viel über den Umgang mit Menschen gelernt habe.

Ich weiß jetzt, wieviel Sorgen man sich wegen (nicht vorhandenem) Geld machen kann. Und dass der Spruch "Geld macht nicht glücklich" nur von Menschen mit Geld gesagt wird. Wenn ich Geld hätte, hätte ich bestimmt noch Sorgen, aber ich müsste nicht überlegen, ob ich mir endlich mal wieder einen Arztbesuch leisten kann, wann ich wohl mal wieder nach Herzenslust Lebensmittel shoppen kann (von Klamotten und anderen Dingen mal ganz abgesehen), ich könnte meine freie Zeit sinvoller nutzen als für die ewige Gegenüberstellung von Kosten und Einnahmen.
Außerdem werde ich nicht mehr mit Menschen feilschen, die selbst nichts haben. Andersrum fühle ich mich gerade in der Lage (wenn es beim Aufwärtstrend bleibt) den oben beschriebenen Leuten einfach ein nein als Antwort zu geben, wenn wieder unverschämte Forderungen kommen.
Und das fühlt sich so richtig gut an!

Wie gesagt, ich glaube jetzt an meinen Aufwärtstrend. Dann kann ich nämlich auch sogar mal dort umsonst arbeiten, wo meine Hilfe benötigt wird, aber finanziell nicht gestemmt werden kann. Das war und ist Teil meines Traums. Von dem was ich tue (gut) leben zu können und dabei trotzdem da Leid zu lindern, wo es wirklich nötig ist.

Darum mache ich das alles mit, arbeite zwischen zehn und fünfzehn Stunden am Tag, Wochenende kenne ich nur noch vom hören-sagen, vergesse sämtliche Geburtstage (was mir früher nie passiert ist), versetze Menschen die mir sehr am Herzen liegen und vernächlässige alles andere.
Weil es das für MICH wert ist.

Ich hoffe, dass sich hier immer die richtigen Menschen angesprochen fühlen.

Mein liebes Landei zum Beispiel darf sich zu den am herzen liegenden aber vernachlässigten zählen. Immerhin lesen wir hier ja voneinander und können so ein wenig am Leben des anderen teilhaben.

Denn die halbe Stunde für den Blog, die gönn ich mir dann wirklich ab und an mal :D

Montag, 26. August 2013

Die sind ja egelig!

Oh ja! Sind schließlich Blutegel. Und beruflich habe ich die ganz fest in mein Herz geschlossen!

Freitag hatten sie das große Glück, zu einem Frühstück eingeladen worden zu sein. Blut in Hülle und Fülle bei einem Rehe-Pferd. Glaube bis jetzt, dass ich durch die dicke Wand des Schraubglases leise Jubel-Rufe hören konnte.

Bis auf einen waren auch alle sehr gute Mitarbeiter und haben angefangen zu essen. 



Aber einen gibt´s ja immer.....

Nennen wir ihn Mister Fantastic. Mister Fantastic also hatte entweder keinen Hunger oder es war ihm schlichtweg unangenehm seine leicht miesen Tischmanieren der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der erste seiner Kumpel war schon dick und rund und satt als er sich endlich dazu entschloss auch mal zu probieren. Na also, geht doch. 

Thor hingegen hatte wohl eine schlechte Nacht und schlief dauernd bei Tisch ein. Herrje. Mehrere beherzte Stupser mit dem Finger später hatte auch er sein Essen endlich beendet.

Wie die Kinder!

Lediglich zwei der kleinen hatten ihre gute Stube nicht vergessen und aßen brav und ohne zu Murren ihren Teller leer.

Am Ende gab es viel Blut am Boden, ein großes Lob und schon wieder Feierabend. Die haben echt einen noch besseren Job als ich! 

(Das austretende Blut ist gewollt und darf bitte nicht gestoppt werden. Keine Panik wenn das erstmal gar nicht mehr aufhört, das kann tatsächlich bis zu 24 Stunden nachbluten.)

Nun wollte die Besitzerin des Pferdes die kleinen Waisen aber nicht bei sich aufnehmen. Und weil ich ein großes Herz habe, dürfen sie fortan bei mir wohnen.




Jetzt habe ich also vier neue Mitarbeiter und Mitbewohner, die weder versichert noch bei der Stadt gemeldet sind. 
Wenn das mal gut geht.......


P.S. Ich habe ganze bewusst Namen von Super-Helden genommen, weil (medizinische) Blutegel nämlich genau das sind: kleine Super-Helden die gegen viele Krankheiten kämpfen :)